»Hier bist du richtig«

05. September 2020

Neuer PGS-Schulleiter Matthias Kleiner: Gute erste Eindrücke in Dassel


DASSEL. Er kommt vom CJD Gymnasium Braunschweig/Christophorusschule, jetzt hat er in Dassel seinen Dienst als Schulleiter angetreten: Matthias Kleiner.
Er wurde 1960 in Berlin geboren. Schon nach dem Abitur hat er seinen Weg begonnen, und dem Thema Bildung seither treu geblieben, berichtete er. Bei einem Praktikum in einer Schule in der Schweiz in freier Trägerschaft habe er erlebt, wie projektorientierter Unterricht dazu beitragen könne, dass jedes Kind zu seinem Recht komme, so unterschiedlich sie auch waren: »Das hat mich begeistert.« Und das habe auch den Geist der Paul-Gerhardt-Schule geprägt, so sein Eindruck, und die ersten Begegnungen hätten ihm gezeigt: »Hier bist du richtig. «

Gelerntes muss Lösungen aufzeigen

Oberstudiendirektor Matthias Kleiner hat bisher stets an Schulen in christlicher Trägerschaft gearbeitet, in Magdeburg, Dessau und zuletzt in Braunschweig, wo er 18 Jahre Schulleiter war. Nun habe er noch einmal neue Impulse gesucht, und sei wirklich froh, hier in Dassel zu sein. Unglaublich herzlich und mit einem Vertrauensvorschuss sei er aufgenommen worden. Er freue sich auf die Gestaltung der anstehenden Prozesse, so der Schulleiter, der Deutsch und Geschichte unterrichtet.
Große Fragen begleiten ihn da: Wie können Unterrichtsformen so gestaltet werden, dass Gelerntes für die Schüler Relevanz hat? Sie sollen Wissen bekommen, was sie konkret gebrauchen können. Selbstorganisiertes und individuelles Lernen, wofür es hier gute Ansätze gebe, sei dabei wichtig. Weitere Ideen müssten auf den Weg gebracht werden, um die Bedürfnisse der Schüler so zu treffen, dass sie Lernfortschritte machen könnten und dass für jeden das Richtige dabei sei. Das bedeute mehr Alltags- und Praxisbezug und dass man die Schüler dort abhole, wo sie seien, um sie für das Lernen zu begeistern.
Das besondere Miteinander, das eine Schülerin beim ersten Kennenlernen gelobt habe, betreffe Lehrkräfte und Schüler. Professionelle Beziehungen müsse man so entwickeln, dass sie wertvoll seien für die Persönlichkeit. Derzeit starte man nach den Beschränkungen durch Corona wieder in ganzen Klassenverbänden. Die Schüler seien sehr dankbar dafür, und alle, seien sehr darauf bedacht, dass das gelinge.
Corona, so der Schulleiter, sei ein Brennglas für die Verunsicherung der Gesellschaft. Sicherheit zu vermitteln, sei jetzt wichtig, und dabei könne Schule gestalten und im Umgang Sicherheit ausstrahlen und vermitteln. Dass die Schule bei der digitalen Ausstattung ganz weit vorn sei, habe sicher dazu beigetragen, die letzten Monate zu bewältigen. Unter technischen und pädagogischen Aspekten sei es gut gelaufen.

Gemeinsam in die gleiche Richtung

Er freue sich, betonte Matthias Kleiner, dass er mit dem neuen Schuljahr, neuen Konzepten und auch der Einweihung der Turnhalle einen guten Einstieg habe und dabei auch eigene Impulse setzen könne. Die Bedürfnisse nach Weiterentwicklung passten auch zu seinen Vorstellungen. Es würden ähnliche Fragen gestellt, für die er eventuell andere Antworten habe, aber er sei sicher, dass man schnell und gemeinsam in der gleichen Richtung unterwegs sei.
Ein Höhepunkt für Schüler seien außerschulische Lernorte; das wolle man überlegen ob da noch, mehr möglich sei, auch wenn das derzeit coronabedingt schwierig sei.

»Traumhaftes« Schulgelände

Die Einsegnung und die neue Turnhalle, »das passt«, stellte Matthias Kleiner fest. Sport sei  wichtig für die Persönlichkeitsbildung. Er selbst ist gern als Freizeitsportler unterwegs beim Klettern, Wandern oder Skifahren. Außerdem spielt der dreifache Vater Posaune, worüber sich vielleicht auch die Bläserklasse der Schule mal freuen darf. In Dassel wohnt er die Woche über auf dem Schulgelände, das er traumhaft findet mit dem Bachlauf und den zahlreichen Bäumen. Er strebt eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde vor Ort an. Eine gute christliche Schule zu gestalten, dazu gehöre auch, dass die Schüler etwas mitnehmen könnten, was sie später im Kontakt mit der Kirche halte. ek

Einbecker Morgenpost vom 05./06. September 2020

Foto: Kondziella